Im Werkstattalltag trifft man regelmässig auf vorgegebene Anzugsmomente. Das wohl bekanntestes Beispiel ist das Moment für die Radschrauben beim Auto.
Sinn von Anzugsmomenten
Der Sinn dieser Anzugmomente haben wir in einem anderen BEITRAG bereits ausgeführt. Trotzdem greifen wir das Thema hier nochmals auf. Die Anzugsmomente für Schraubverbindungen haben durchaus ihren Sinn und müssen eingehalten werden. Sie sorgen zum einen dafür, dass die Schraubverbindung nicht zu stark festgezogen wird und sich dadurch Bauteile verformen, zum anderen genug stark festgezogen wird, damit sich nichts während der Belastung löst. Als Beispiel nennen wir hier eine Gabelbrücke an einer Federgabel bei der die Klemmschrauben zu stark festgezogen werden und sich dadurch das Standrohr verformt. Das Resultat: Die Federgabel kann nicht mehr sauber arbeiten und dies hat wiederum Einfluss auf das Fahrverhalten. Ein anderes Beispiel sind die Räder bei deinem Auto. Ist das Anzugsmoment bei der Montage zu gering, können sich die Radschrauben durch die Belastung und Vibrationen während der Fahrt lösen.
Drehmomentschlüssel
Grundsätzlich wird zwischen auslösenden und anzeigenden Drehmomentschlüsseln unterschieden. Bei den auslösenden Varianten wird das Erreichen des eingestellten Drehmoments durch ein Abknicken, Klacken oder Pfeiffen signalisiert. Bei den anzeigenden Varianten wird das gerade anliegende Drehmoment als Wert angezeigt. Hier gibt es solche, die den Höchstwert speichern und somit das Ablesen auch nach dem Festziehen ermöglichen. Dies dient in erste Linie zur Kontrolle.
Wir beschränken uns auf die auslösenden Varianten. Da diese sehr gängig sind. Die auslösenden Drehmomentschlüssel werden grundsätzlich in Analoge und Digitale unterteilt und funktionieren ähnlich wie eine Knarre aus dem STECKSCHÜSSELSATZ. Bei den analogen Varianten wird eine Feder, meistens durch das Drehen des Griffs, vorgespannt. Der Vorgabewert kann auf einer Skala abgelesen werden. Je mehr diese Feder gespannt ist, desto höher ist das Drehmoment bei dem das Werkzeug auslöst. Dies spürst du bei der Anwendung deutlich und wird von einem Klacken begleitet. Dieses Werkzeug wird als Klack- Schlüssel bezeichnet und ist sehr einfach im Aufbau und der Anwendung. Dadurch und durch die hohe Genauigkeit geniesst er eine weite Verbreitung. Die digitalen Varianten messen das Drehmoment, dass auf den Schlüssel einwirkt und piepen, sobald das vorher definierte Drehmoment erreicht ist. Meistens bieten die digitalen Werkzeuge mehrere Funktionen in einem. So kann je nach Einstellung zwischen auslösendem und anzeigendem Modus hin und her gewechselt werden.
Durch das Drehen des Handgriffs wird das gewünschte Drehmoment eingestellt. Die Skala zeigt wo dieser Wert aktuell liegt. Durch das Drehen der Verriegelung wird verhindert, dass sich das eingestellte Drehmoment während dem Arbeiten verändern kann. Mit dem Umschalthebel wechselt man die Richtung der Ratschenfunktion. Einige Drehmomentschlüssel lösen nur in eine Richtung aus. Die nicht auslösende Richtung kann somit nur für das Lösen der Schraubverbindung benutzt werden.
Tipps
- Beim Drehmonetschlüssel handelt sich um ein Messwerkzeug und es sollte so behandelt werden
- Nach dem Gebrauch den Drehmomentschlüssel entspannen, ansonsten leidet die Genauigkeit mit der Zeit
- Darauf achten in welche Richtung der Drehmomentschlüssel auslöst, nur links, nur rechts oder beide
- Nicht in Messrichtung zum Lösen der Schraubverbindung nutzen, dies kann zu Beschädigungen führen
- Bei Arbeiten mit dem Drehmomentschlüssel auf Verlängerungen und Gelenke verzichten, diese beeinflussen das Drehmoment, dass auf die Schraubverbindung einwirkt
- Das Werkzeug nur für die dafür vorgesehenen Drehmomente verwenden, durch Überbelastung kann das Werkzeug Schaden nehmen
- Regelmässig kalibrieren
Selbstverständlich findest du Drehmomentschlüssel auch bei uns im SHOP.
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