In der Welt der Schrauben wimmelt es von speziellen Bezeichnungen und komplizierten Angaben. Doch beim genaueren Hinschauen und mit ein wenig mehr Wissen ist es gar nicht so schwer.

Für welches Material sind die Schrauben

Wie so oft solltest du dir vor der Auswahl der Schraube überlegen wofür du sie einsetzen möchtest. Als erstes empfehlen wir dir auf das Material zu achten in das du die Schraube drehen willst. Es macht einen riesigen Unterschied, ob es sich dabei um Holz, Beton, Kunststoff oder Metall handelt. Denn nicht jede Schraube eignet sich für jedes Material. Eine Holzschraube in Metall wird nicht funktionieren.

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Welche Typen gibt es

Im Wesentlichen unterscheidet man zwischen Gewindestiften (auch bekannt unter Madenschrauben), Zylinderschrauben, Senkschrauben, Sechskantschrauben, Flachkopfschrauben und Linsenkopfschrauben. Natürlich existieren auch noch Ringschrauben, Augenschrauben oder solche Ausführungen in niedriger Form. Diese zählen wir jedoch nicht zu den gängigsten Typen und lassen sie deshalb beiseite.

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Welche Antriebe gibt es

Der Antrieb ist der Teil der Schraube, wo du das Werkzeug ansetzt. Hier sind die wichtigsten: Aussensechskant, Innensechskant, Schlitz, Kreuzschlitz PH, Kreutzschlitz PZ und Torx. Siehe also zu, dass sich die Werkzeuge dafür in deinem Werkzeugkasten befinden.

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Arten der Schraubengewinde

Die Gewinde von Schrauben kann man im Groben in zwei Lager einteilen. Auf der einen Seite gibt es Schrauben mit einem selbstschneidenden Gewinde und auf der anderen Seite die nicht Selbstschneidenden. Diese Bezeichnungen sind selbsterklärend. Bei den Selbstschneidenden muss nur das passende Loch gebohrt werden und die Schraube schneidet das Gewinde beim Hineindrehen selbst. Bei den Nichtselbschneidenden musst du das Gewinde mit einem Werkzeug fertigen. Die Unterschiede sind sehr gut am Gewinde erkennbar.

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Beispiel für eine Bezeichnung: M8x30= Metrisches Gewinde, Aussendurchmesser 8mm, Länge 30mm

Festigkeit

Die Festigkeit der Schrauben wir mit einem Zahlencode angegeben. Als Beispiel findest du die Bezeichnungen 8.8, 10.9, 12.9 bei unlegierten und legierten Stählen und A4-50, A2-70 bei nichtrostenden Stählen auf der Verpackung oder dem Schraubenkopf.

Bedeutung

Bei legierten und unlegierten Stählen kannst du anhand der Zahl 10.9 die Streckgrenze (Belastung bei der sich das Material plastisch verformt) und die Zugfestigkeit (Belastung bei der das Material reisst) der Schraube ausrechen.

Zugfestigkeit= Erste Zahl x 100N/mm2 10 x 100N/mm2= 1000N/mm2

Streckgrenze= Erste Zahl x zweite Zahl x 10N/mm2-> 10 x 9 x 10N7mm2= 900N/mm2

Bei nichtrostenden Stählen ist dies ein wenig anders. Wir nehmen als Beispiel A2-70.

Die Zahl vor dem Bindestrich beschreibt die Stahlart:

A-> Austenitisch

F->Ferritisch

2-> legiert mit Chrom, Nickel

4->legiert mit Chrom, Nickel, Molybdän

Mit der Zahl hinter dem Bindestrich kannst du die Zugfestigkeit berechnen.

Zugfestigkeit= Zahl x 10N/mm2-> 70 x 10N/mm2= 700N/mm2

Beschichtung

Die Beschichtung dient in erster Linie dazu die Schraube vor Korrosion zu schützen. Über die Beschichtung kann jedoch auch ein bestimmter Reibwert definiert werden oder sie dient rein optischen Zwecken. Natürlich gibt es unzählige Beschichtungen und jeder Hersteller hat dafür ganz eigene Bezeichnungen. Wir beschränken uns hier auf die Gängigsten.

Brünieren

Die Schraube wird in eine heisse, laugenhafte Salzlösung getaucht. Dabei entsteht eine gleichmässige schwarze Deckschicht. Der Korrosionsschutz ist beim Brünieren sehr gering.

Galvanisch verzinken

Vor der Beschichtung wir die Schraube durch Beizen auf die eigentliche Vorgang vorbereitet. Als nächstes wird die Schraube in eine elektrisch leitende Flüssigkeit getaucht und an eine Gleichspannungsquelle angeschlossen. Am Gegenpol befindet sich das Zink. Nun wir der Stromfluss in Gang gesetzt und das Zink beginnt sich auf der Schraube abzulagern. Bei diesem Verfahren kann eine Versprödung stattfinden. Bei stark belasteten Schraubverbindung muss dies berücksichtigt werden.

Feuerverzinken

Bei diesem Verfahren werden die Schrauben in ein flüssiges Zinkbad getaucht. Das überschüssige Zink wird durch Schleudern wieder abgeschüttelt. Schrauben ab einer Festigkeitsklasse von 12.9 dürfen nicht feuerverzinkt werden, da dabei Rissen entstehen können.

Zinklammellen

Diese Beschichtung wird mittels Tauchschleudern oder Sprühen aufgebracht. Die Zinklammellenbeschichtung bietet einen wesentlich höheren Schutz gegen Korrosion als das galvanische Verzinken. Ausserdem halten Schrauben mit Zinklamellenbeschichtung einer höheren Belastung stand. Der Grund dafür ist, dass keine Wasserstoffversprödung stattfindet.

Phosphatüberzug

Die Phosphatschicht wird durch Eintauchen, Fluten oder Besprühen aufgebracht. Diese Beschichtung verbessert die Gleiteigenschaften des Ursprungsmaterials. Die Phosphatschicht dient auch oft als Grundierung für weitere Beschichtungen.

Tipps

  • Bei Schraubverbindungen zwischen rostfreien Schrauben und rostfreiem Gegenstück kommt es sehr rasch zur Kaltverschweissung und die Schraube lässt sich nicht mehr hinein oder hinaus drehen. Verwende daher bei dieser Paarung immer etwas Schmierung
  • Schrauben vor dem Hineindrehen stehts auf Beschädigungen prüfen. Ansonsten kann das Gewinde im Gegenstück beschädigt werden
  • Ziehe die Schrauben immer mit dem richtigen Anzugsmoment fest

 

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